Zentrum Seniorenstudium
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Interview mit Prof. Dr. Rudolf Tippelt

01.10.2021

Lehrstuhlinhaber i.R. des Lehrstuhls Allgemeine Pädagogik und Bildungsforschung
stellvertretender Direktor des Zentrums für Seniorenstudium

(08.02.2020, Interviewerin Maria Numrich)

1. Warum engagieren Sie sich für das Seniorenstudium?

Weil ich glaube, dass auch die älteren Generationen starke Bildungsinteressen haben und dass es auch wichtig ist, dass die Älteren in einer Einrichtung, die in erster Linie für jüngere Studierende da ist, präsent sind. Und weil ich weiß, dass Ältere dadurch Anregungen bekommen und auch in ihrem sonstigen Umfeld aktiver sind. Was sowohl für die Gemeinschaft gut ist, als auch für sie selbst.

2. Was bedeutet für Sie lebenslanges Lernen?

Lebenslanges Lernen beginnt in der ganz frühen Kindheit und ist dort sehr stark beeinflusst durch den Erziehungsstil der Eltern, der Lernen in Richtung Freude bringen aber auch verschütten kann, wenn alles kontrolliert und negativ bewertet wird. Es setzt sich fort über Schule, berufliche Bildung, Weiterbildung bis ins hohe Alter. Lebenslanges Lernen hat eine persönliche, aber auch eine ökonomische und wirtschaftspolitische Bedeutung, z.B. gesundheitspolitisch oder wenn Ältere Lust haben, länger zu arbeiten. Deswegen ist lebenslanges Lernen bis zu den Hochaltrigen ein großes Thema in der Gesellschaft, jedoch nicht wirklich überall realisiert.

3. Worum ging es in Ihrer Lehre?

In meiner eigenen Lehre ging es einerseits um die Lehrerbildung, die allgemeine Pädagogik und die Bildungsforschung, die wir den Grund-, Mittel-, Gymnasial- und Sonderschullehrern nähergebracht haben. Ergänzt wurden die Vorlesungen - und das ist sehr wichtig - durch Mentorate, damit die Studenten über das, was sie gehört haben, wirklich reden und sich austauschen können. Und das andere war, Menschen für den pädagogischen Beruf auszubilden und es sind immerhin 700 000 Menschen, die in diesem Feld arbeiten und ausgebildet werden.

4. Was ist das Beste daran, älter zu werden?

Ich glaube, dass der Stress etwas nachläßt, i.R. heißt für mich „in Rufweite“. Manches, das ich tun soll, höre ich, manches überhör ich, auf manches reagier ich. Ich kann mehr selbstbestimmt das machen, was ich wirklich machen will. Vorher war ich doch durch Regeln und Rollen sehr viel stärker geprägt, als ich das im Alter bin.

5. Mit welchen drei Worten würden Sie sich beschreiben?

Ich bin neugierig, sozial engagiert und interessiert daran, mit anderen Menschen gute soziale Beziehungen zu haben.